Suchst Du dereinst mich unter Gräbern, erbeben wird mein Stein und sagen, dass ich Dich geliebt so sehr. Dich liebte ich, Dich lieb ich immer noch und werd´ auf ewig lieben, auch wenn ich weil´ in weiter Ferne. Auf ewig werd ich Dein gedenken, Du Engel süßen Glückes mein.
„Suchst du dereinst mich unter Gräbern…“ Sänger: Orest Fedorowytsch in den 30-er Jahren des vorigen Jahrhunderts Mitglied des Czernowitzer Ukrainischen Bürgerchors
Figurengruppe mit Kreuz Christlicher Friedhof der Stadt Czernowitz
Der alte Christliche Friedhof Czernowitz und seine Aura
Der 1866 angelegte Christliche Friedhof der Stadt Czernowitz und der mit rund 50.000 Gräbern fünftgrößte Jüdische Friedhof Europas liegen sich in der Vulezja Zelena, der Grünen Straße, gegenüber. Das Areal bewahrt Friedhofs- und Erinnerungs-Kultur, Grabmale und Inschriften im Zenit und Ausklang der Habsburger Ära.
Im Gespräch mit Besuchern der Stadt wird der Fokus größtenteils auf den jüdischen Teil des zu gleicher Zeit angelegten Areals gerichtet. Das hat sicher seine Bedeutung, sind doch die dortigen kunstvoll gestalteten Ruhestätten mit so viel geschichtsträchtiger Vergangenheit, segensreichem Wirken seinerzeitiger Czernowitzer jüdischer Bürger, Stolz, Demut, Erinnerung und Leiden verbunden. Viele Besucher aus dem Ausland, insbesondere von Übersee suchen hier Antworten auf die Vergangenheit ihrer Ahnen.
Ein besonderer Grund für die Besichtigung des Jüdischen Friedhofs ist „dass er aufgrund der Auswahl und Dichte der dort vorhandenen Grabmale Entwicklungstendenzen aufzeigt, die weit über die innerjüdische Kultur hinausgehen und die vielfältigen Veränderungen in Sprache, Form und Bedeutung deutlich herausstellen. Als Minderheit neben anderen (nationalen) Minderheiten sind Veränderungen in der Sprache und Symbolik besonders bedeutsam. Auch werden die vielfachen Überschneidungen kultureller Prägungen deutlich.“ (2) * (Katharina Haberkorn)
Dagegen findet man bei Recherchen zum alten Christlichen Friedhof Czernowitz (einer von sieben noch vorhandenen städtischen Bestands-Friedhöfen der österreichischen Periode) relativ wenige Informationen im Netz. Beim Betreten des Friedhofs begeben wir uns auf eine Zeitreise, und erhaschen einen Blick auf frühere gesellschaftliche Strukturen, Multiethnizität und kulturelle Vielfalt. Vor Ort empfängt uns eine Fülle künstlerisch gestalteter Grabstätten, die nicht nur Fotoliebhaber begeistern werden, vielmehr bieten sich hier interessante und aufschlussreiche Motive und Grabinschriften ukrainischer, rumänischer, deutscher und polnischer Provenienz, die an ehemalige Persönlichkeiten der Bukowina und deren Wirken erinnern, an Schriftsteller, Kulturschaffende, Politiker, Beamte, Geistliche, Lehrer, Professoren, Ärzte, Unternehmer, Militärangehörige u. a..
Während die an den Hauptwegen des Friedhofs befindlichen großen und repräsentativen Grabstätten aus österreichischer Zeit sich durch eine gewisse Systematik auszeichnen – jede große Nationalität hat eigene Sektoren – ist in den abwechslungsreichen Perioden der Nachfolgezeit eine klare und absolute Trennung weder an der Ausgestaltung noch anhand der Lage der Grabstätten ersichtlich. Nur intime Kenner des Friedhofsareals dürften in der Lage sein, auf interessante Besonderheiten aufmerksam zu machen und private Fragen zu beantworten.
Um die Jahrhundertwende und speziell zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte die Bestattungs-Kultur in den österreichischen Kronländern und damit auch auf den Friedhöfen der Stadt Czernowitz ihren Höhepunkt erreicht. Sie bot dem aufstrebenden Bürgertum Gelegenheit, sich – je nach gesellschaftlichem Stand – gebührend zu produzieren. Die Besucher tauchen in eine besondere Aura ein, in der die Bukowiner NationalitätenSymbiose und maßgebliche Personen der Vergangenheit wieder zum Leben erwachen. Dies werden aber nur diejenigen mitbekommen und fühlen, die sich vor einem Besuch des Friedhofs über die Geschichte der Stadt Czernowitz und das kulturelle Umfeld der Bukowina näher informieren oder das Glück haben, auf einen exzellenten Führer und Erzähler zu stoßen. Dann werden viele den Friedhof in positiver Stimmung verlassen und dankbar dafür sein, etwas einmaliges erlebt zu haben und vielleicht wird manch einer von ihnen den ewig existierenden „Geist von Czernowitz“ spüren.
Eine qualifizierte Führung über beide Czernowitzer Friedhöfe, den christlichen wie auch den jüdischen, wird empfohlen. Setzen Sie sich mit dem an der Czernowitzer Universität angesiedelten Zentrum GEDANKENDACH in Verbindung, das Ihnen gern einen Führer vermittelt, und planen Sie einen halben stressfreien Tag für den Besuch ein.
Ergänzende Literatur für eine Besuchs-Vorbereitung:
Universität Innsbruck, Kurt Scharr, Gunda Barth-Scalaman, „Die Gegenwart des vergangenen im urbanen Raum“ (2019) S. 125 „Die Kultur des Todes“ (Sabine Gutwenger, Linus Konzett)
* Donau-Institut, Katharina Haberkorn, „Steinerne Ränder gesellschaftlicher Umbrüche. Grabsteine und Todeszeichen in der Bukowina zwischen 1900 und 1941“ (2017)
Die nachfolgend abgebildeten Czernowitzer Friedhof-Fotos wurden – bis auf ein älteres Bild – in der ersten und zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts aufgenommen. Sie stellen eine persönliche Auswahl dar, versuchen den Blick auf die kulturelle Zusammensetzung der früheren Czernowitzer Bürgerschaft und die Gestaltung ausgewählter Grabmale zu richten und wollen die Besucher mit ergänzenden Ausführungen in die Stimmung vergangener Zeiten entführen. Vielleicht regt das den Einen oder Anderen dazu an, sich mit diesem Themenkreis intensiver zu beschäftigen.
Verfasser: Emilian Fedorowytsch – Deutschland, im August 2023 –
Erste Eindrücke beim Betreten des Friedhofs
Am Friedhofseingang erblickt der Besucher als Erstes einen rosa und dunkel gesprenkelten großen Marmorblock mit der Inschrift
Hier fanden Soldaten der k. und k. Armee ihre letzte Ruhestätte 1914 – 1918
In der Mitte des Blocks befindet sich ein Tatzen-Kreuz mit der kreisförmiger Beschriftung
FORTITUDINI
Anfang und Ende der Schrift laufen in einem Stern zusammen. Es ist eine Abbildung des wohl ältesten Militär-Ordens überhaupt, des Militär-Maria-Theresien-Ordens, und eine Erinnerung an die Gefallenen der k. k. Armee sowie die österreichische Herrschaft in der Bukowina.
Voraussetzung für die Verleihung des 1757 von Maria-Theresia gestifteten Ordens, waren weder Adel noch katholischer Glaube oder Nationalität sondern ausschließlich besondere Tapferkeit vor dem Feind, verbunden mit tatsächlichem militärischen Erfolg. Der Orden wurde durch die Beschränkung auf Offiziere zum ersten Berufsorden Österreichs. Die Einteilung der Ordensmitglieder kannte drei Klassen: Großkreuz (Generalität), Kommandeur-Kreuz (Stabsoffiziere), Ritterkreuz (Offiziere). Für die Untertanen der von den Habsburgern regierten Länder war die Zuerkennung des Ritterkreuzes des Militär-Maria-Theresien-Ordens bis 1895 mit der automatische Erhebung in den Ritterstand mit dem Titel „Ritter von“ verbunden.
Denkmal für die Gefallenen der k. u. k. Armee 1914 -1918 Friedhof Czernowitz
Militär-Maria-Theresien-Orden
Kleines Friedhofs-Panorama Friedhof Czernowitz
Dreier-Figurengruppe mit Kreuz Friedhof Czernowitz Grabstätte: Helene Kukurudza 1881-1940, Maria Figlewska, Jan Lopatynski
Kleine Kapelle Friedhof Czernowitz
Heiligenfigur mit ausgebreiteten Armen Friedhof Czernowitz Grobowiec Cisslow
Steinkreuz mit Mohnblumen-Pflanze Friedhof Czernowitz Grabinschrift unleserlich
Ausgewählte Gräber am Friedhof der Stadt Czernowitz
1 – Grabstätte der Steinmetz-Dynastie Moskaliuk
Der Familie entstammten Steinmetzmeister, die viele Grabmale auf dem Czernowitzer Friedhof gestaltet haben. Zur Dynastie zählt insbesondere auch der hier noch nicht erfasste Karl Moskaliuk. Die Signaturen der Brüder Moskaliuk findet man religions- und konfessionsübergreifend nicht nur auf den Grabsteinen der christlichen und jüdischen Friedhofsareale der Stadt sondern auch in weiten Teilen der Bukowina und teilweise darüber hinaus.
Familie Moskaliuk
MICHAEL MOSKALIUK Steinmetzmeister gestorben 11. Dezember 1903 im 64. Lebensjahre
RUDOLF MOSKALIUK Beamte des Wiener-Bank-Verein + 13. 5. 1931 im 46. Lebensj.
MARIE PLASCHKE + 30./ 6. 1909 im 90. Lebensj.
Dessen Gattin WILHELMINE MOSKALIUK GEB. HUBER + 3. 7. 1921 im 79. Lebensj.
WILHELM MOSKALIUK Stadt-Steinmetzmeister + 12./ 5. 1938 im 64. Lebensj.
FRANZ PLASCHKE Postoberoffizial +3. / 6. 1913 im 46. Lebensj.
JOHANNA PLASCHKE + 23. / 4. 1942 im 73. Lebensj.
2 – Grabstätte Schmiedt und Fontin
FAMILIE FONTIN
KAISERL RAT WENZEL FONTIN *28. September 1858 +15. Juli 1910
JOHANN SCHMIEDT * 1860 + 1887
Im Illustrierten Führer durch die Bukowina (Hermann Mittelmann, Czernowitz 1907/1908) wird die Drogen-, Apotheken-, Farben- und Parfümerie-Warenhandlung Schmiedt & Fontin, Czernowitz, Hauptstr. 12, mit Filialen Hauptstr. 2 und Rathausstr. 19 aufgeführt. Im Angebot waren u. a. sämtliche, dem freien Verkehr überlassenen Apothekerwaren, photographische Bedarfsartikel, Mal- und Zeichenutensilien sowie Laubsäge-Requisiten.
3 – Polnische Grabstätte der Familie Podsudek
Vor 1940 unterhielt die Familie Podsudek in der Strada Iancu-Flondor (seinerzeitige Herrengasse), heute Vulezja Olha Kobyljanskoji – zu allen Zeiten Flaniermeile der Czernowitzer Bürger – ein allseits bekanntes Fleischerei-Geschäft mit hervorragendem Aufschnitt und feinsten Wurstwaren und hatte Anspruch auf den Titel eines Hoflieferanten, der den Königspalast in Bukarest belieferte.
GROBOWIEC RODZINY PODSUDKOW
TU SPOCZIWAJA STANISLAW SEMANOW PRZEZYWCZY Lat. 73 ZMARL 9. 6. 1933
HENRYK PODSUDEK ZMARL 17. LIPCA1916 V 3. ROKU ZYCIA SWEGD
MARJA z. KULAKOWSKICH PODSUKOWA MURZYNIEC PRZEZYWSCY LAT 75 ZMARLA 15. 09. 1933
WONARODZONY SYNEK RODZICOV ANNY i STANISLAWA Podsudkow
MARJA z KRUKOW SEMANOW PRZEZYWSZY LAT 86 ZMARLA 25. 07. 1941
4 – Grabstätte der Familie von Majerski
Dr. Bronislaus Erasmus Ritter von Majerski
Sekundararzt der allg. öffentlichen Krankenanstalt a. D. Besitzer des gold. Verdienstkreuzes mit der Krone und des Marianenkreuzes. Mitglied des Deutschen Ritterordens und mehrerer wissenschaftlichen Vereine etc. etc.
geboren 1843 – gestorben 28. Dezember 1917
Alexandra Olga Edle von Majerski
geb. EDLE von FRUNZA geboren 1868 – gestorben 1. Februar 1931
„In Czernowitz wohnte und ordinierte der1895 in die Stadt gekommene Arzt bis 1915 im eigenen Haus in der Römergasse 2. Auf einem Rezept nennt er die Apotheke, der das Arzt-Rezept vorgelegt werden sollte und die das Mittel dann präpariert hat „Apotheke Zur Vorsehung Gottes“ in Czernowitz/Bukowina, mit Datum 1907.
1916 wurde der ein Jahr vorher in Ruhestand gegangene Mediziner reaktiviert und als Generalstabsarzt zum Kommandanten des Kriegsspitals Nr. 2 in Pardubitz in Böhmen ernannt, in dessen Reservelazarett auch Verwundete aus der Bukowina oder den verschiedenen Regimentern von der Galizischen Front gebracht wurden.“ (Luzian Geier 15.05.2020 ADZ)
Photo aufgenommen 2019
Dr. Bronislaw Erazm de Majerski
emeryt. Sekundaryusz szpitala kraiowego odznarzony Krzyzem zlotem zast. z. Korona i Krzysem Maryanskim, czlonek niemieckiego Rycerskiego Ordera i.t.d, i.t.d.
urodzony 1843, zmart 28. grudnia 1917
Aleksandra Olga de Majerska z. domu de FRUNZA urodzona 1868, zmarla 1. lutego 1931
5 – Grabstätte der Familie Ortynski
Josep Ritter von Ortynski
Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes K K
Bezirksvorsteher und Bürgermeister von Czernowitz 48 Jahre alt gest. den 29. Mai 1858
Kalixt von Ortynski 13 Jahre alt gestorben am 29. Juni 1860
6 – Grabstätte von Dr. EDUARD ZOLKIEWER
Dr. EDUARD ZOLKIEWER Universitätsprofessor 10. V. 1891 – 11. XI 1957
und seiner Gattin
VERA ZOLKIEWER geb. PAULIUC 1. 1. 1901 – 22. IV. 1974
DIR, EDY, FOLG ICH DEINEM GEISTESLICHTE – DER GOTTHEIT JUGEND STRAHLT IM ANGESICHTE DIR DICHTER, DENKER, MYSTIKER DES SEINS
MIR BIST DU GATTE, BRUDER, SOHN UND VATER BIST LEHRER, FÜHRER, EDLER FREUND, BERATER DU BIST MIR ALLES … ICH UND DU SIND EINS
DU VERY, HIMMELSLICHT DER SONNE DU BIST DER EW´GEN JUGEND FRÜHLINGSSONNE BIST GÖTTIN, ROSE, KÖNIGIN DES SEINS
MIR BIST DU MUTTER; TOCHTER; SCHWESTER BIST TROST MIR; HELFERIN DER FREUNDE BESTER DU BIST MEIN ALL… ! DENN ICH UND DU SIND EINS
DIR GOTT DER GUTE BRINGEN WIR UNSERE LEBEN DU HAST DICH SELBST IN UNSER HERZ BEGEBEN WIR GEBEN UNS ZURÜCK AM KREUZ ALL UNSERES SEINS
NIE HABEN WIR VERGEBENS DEIN GEWARTET ALS DANKESOPFER NIMM DAS LICHTDAS LEUCHTET DAS LIEBESHERZ … VON VERA – EDUARD
7 – Grabstätte des Schriftstellers und Dichters Jurij Osyp Fedkowytsch
7 – Могила письменника і поета Юрія Осипа Федьковича
JURIJ
FEDKOWYTSCH
geb. 27. Juli 1834
+ 11. Januar 1888
JURIJ
ФЕДЬКОВИЧ
* 27 липня 1834
+ 11 січня 1888
Anmerkung:
In der Literatur wird als Geburtsdatum gemäß dem Gregorianischen Kalender der 8. August 1834 angegeben. Nach dem Julianischen Kalender entspricht dies dem 27. Juli 1834.
Примітка:
За григоріанським календарем дата народження,
подана в літературі, – 8 серпня 1834 року.
За юліанським календарем це відповідає 27 липня
1834 року.
Jurij Osyp Fedkowytsch: Ukrainischer Dichter, Kulturschaffender, Klassiker der ukrainischen Literatur.
Geb. 1834 im Bukowiner Huzulen-Dorf Storonetz-Putyla als Sohn des polnisch-ukrainischen Kleinadeligen und Landgut-Verwalters Adalbert von Horodynskyj de Fedkowytsch und der Tochter eines orthodoxen Priesters.
Fedkowytsch wurde hauptsächlich von seiner Mutter günstig erzogen. Einen entscheidenden Anteil an seiner seelischen Formung hatte seine ältere Stiefschwester Marijka, die ihm als Kind mit einer bewundernswerten Hingabe Märchen, Sagen, Fabeln und Novellen vorlas oder erzählte und unzählige Volks- und Kosaken-Lieder vorsang. Auf dem Gymnasium in Czernowitz offenbarte sich seine besondere Neigung zu Sprachen.
Der deutsche Maler und Schriftsteller Rudolf Rotkehl, dessen Bekanntschaft er während seiner Praktikanten-Ausbildung 1849-1851 in der Moldau macht, verschafft ihm die besten deutschen Bücher, führt ihn in die deutsche Literatur ein und spornt ihn selbst zum Dichten in deutscher Sprache an. Dank ihm lernt er die deutschen Klassiker kennen und vervollkommnet seine deutsche Sprache. Am 1. November 1852 wird Fedkowytsch zum Militärdienst eingezogen und dient mehr als 10 Jahre bei der damals in Siebenbürgen stationierten Bukowiner Einheit, dem “ K. K. Infanterieregiment Nr. 41“. 1859 beteiligt er sich am italienischen Feldzug, beginnt erstmals ukrainisch zu schreiben und verfasst sein erstes ukrainisches Gedicht „Nachtlager“.
Юрій Осип Федькович – український поет, культурний діяч, класик української літератури.
Народився 1834 року в буковинському гуцульському селі Сторонець-Путила в родині польсько-українського дрібного шляхтича й управителя маєтку Адальберта фон Городинського де Федьковича та доньки православного священика.
Федькович переважно виховувався матір’ю, яка надавала йому сприятливе виховання. Вирішальну роль у формуванні його душі відіграла старша зведена сестра Марійка, яка в дитинстві із захопленням читала або розповідала йому казки, легенди, байки та оповідання, співала йому незліченну кількість народних і козацьких пісень. У гімназії в Чернівцях виявився його особливий нахил до мов.
Німецький художник і письменник Рудольф Роткель, з яким він познайомився під час свого стажування в Молдові в 1849-1851 роках, забезпечив його найкращими німецькими книжками, познайомив з німецькою літературою і заохотив до написання віршів німецькою мовою. Завдяки йому він дізнався про німецьких класиків і вдосконалив свою німецьку мову. 1 листопада 1852 року Федьковича призвали на військову службу, і він прослужив понад 10 років у буковинській частині, що дислокувалася на той час у Трансільванії, – «К. К. піхотному полку № 41». У 1859 році він взяв участь в італійській кампанії, вперше почав писати українською мовою і написав свій перший український вірш «Нічний табір» («Nachtlager»).
Zurückgekehrt nach Czernowitz schließt er Freundschaft mit dem deutschen Gymnasialprofessor, Dichter, Schriftsteller und Publizisten Ernst Rudolf Neubauer, der ihn in die kulturellen Kreise der Stadt einführt und den wesentlichsten Einfluss auf Fedkowytsch ausübt. Neubauer bewundert dessen deutsche Gedichte und erzählt ihm, dass er es mit seiner Lyrik mit jedem deutschen Dichter aufnehmen könne. 1865 wird sein erstes deutsches Bändchen „Gedichte“ gedruckt. 1882 erscheint eine größere Sammlung seiner deutschen Gedichte unter dem Titel „Am Tscheremusch! Gedichte eines Uzulen“ im Verlag H. Pardini, Czernowitz. Erwähnenswert sind seine Übersetzungen und Nachdichtungen der Werke der Weltliteratur, insbesondere der deutschen Klassik.
Повернувшись до Чернівців, він знайомиться з професором німецької гімназії, поетом, письменником і публіцистом Ернстом Рудольфом Нойбауером, який знайомить його з культурними колами міста і справляє на Федьковича найбільший вплив. Нойбауер захоплювався його німецькими віршами і говорив йому, що його поезія може конкурувати з поезією будь-якого німецького поета. У 1865 році вийшла друком його перша збірка німецьких віршів. У 1882 році вийшла більша збірка його німецьких віршів під назвою «Am Tscheremusch! Gedichte eines Uzulen», видана Г. Пардіні у Чернівцях. Варто згадати його переклади та адаптації творів світової літератури, особливо німецького класицизму.
Mit Hilfe befreundeter Studenten entdeckt er die Werke des ukrainischen Nationaldichters Taras Schewtschenko , die ihn sehr beeindrucken und noch mehr in der Absicht verstärken, ukrainischer Dichter zu werden. Ende 1861 erfolgt die Ausgabe einer größeren Sammlung seiner ukrainischen Gedichte in reiner Volkssprache. 1863 beendet Fedkowytsch seinen Militärdienst. In der Folgezeit ist er eine Zeit lang als Bürgermeister in seinem Heimatort Storonetz-Putyla und danach als Schulinspektor im Bezirk Wiznitz tätig. Ab 1876 wohnt er wieder in Czernowitz. Mitte der 80-er Jahre, mit der Belebung nationaler Bestrebungen der Ukrainer, verstärkt Fedkowytsch seine kulturelle und literarische Tätigkeit, wird Mitglied des Kulturvereins „Ruska Besida“ und 1885 Chefredakteur der in Czernowitz gegründeten ersten ukrainischen Zeitung „Bukovyna“.
За допомогою друзів-студентів він відкриває для себе творчість українського національного поета Тараса Шевченка, яка справляє на нього велике враження і зміцнює його рішучість стати українським поетом. Наприкінці 1861 року вийшла друком велика збірка його українських віршів, написаних чистою народною мовою. Федькович закінчив військову службу в 1863 році. Згодом він деякий час працював бургомістром у своєму рідному місті Сторонець-Путила, а потім шкільним інспектором у Вижницькому повіті. З 1876 року знову мешкав у Чернівцях. У середині 80-х років, з відродженням національних прагнень серед українців, Федькович активізував свою культурну та літературну діяльність, став членом культурного товариства «Руська бесіда», a в 1885 році – головним редактором першої української газети «Буковина», яка була заснована в Чернівцях.
Auszug aus der Ansprache des Herrn Dr. G. Horn, anlässlich des 120 jährigen Geburtsjubiläums des Dichters der Bukowina – Osyp Jurij Fedkowytsch
„Fedkowytsch`s Schaffen ist mannigfaltig:
In der Poesie überragt er als Lyriker. Seine lebhafte Phantasie, verbunden mit einem heftigen Temperament, finden ihren wundervollen Ausdruck in seinen lyrischen Gedichten. Er schreibt auch Lieder aus dem Soldatenleben und aus Kriegszeiten, wirft national-soziale Fragen auf, behandelt historische Themen und für Kinder bringt er originelle Sagen und Märchen.
In der Prosa befasst er sich mit Erzählungen und Novellen aus dem Volksleben. Wahre Liebe, tragische Konflikte, edle Freundschaft, Mut bis in den Tod finden anerkennenswerte Höhepunkte in seinen stilistisch einwandfreien Werken. Den Kindern schenkt er außer Sagen und Märchen prickelnde Tiergeschichten.
Auf dramatischem Gebiet sind seine mystischen Stücke „Jurko Dowbusch“ und „Der Lenker“ besonders bekannt. Daneben vermittelte er aus dem Deutschen und Englischen verschiedene Übersetzungen.
Als Volkstribun setzt er sich für die Reinheit der Sprache und Sitten, für soziale Gerechtigkeit, für Freiheit des Glaubens, der Überzeugung und der politischen Rechte und für die freie Willensäußerung in besonderem Maße ein. Fedkowytsch ist der geistige Erwecker der Bukowyna-Ukrainer. Er selbst ist ein wahrer Ukrainer, deutschfreundlich und Europäer.“
Уривок з промови д-ра Г. Горна з нагоди 120-річчя від дня народження поета Буковини – Осипа Юрія Федьковича
«Творчість Федьковича багатогранна:
У поезії він відзначається як лірик. Його жива уява, поєднана з несамовитим темпераментом, знаходить чудове вираження в його ліричних віршах. Він також пише пісні про військове життя та воєнний час, порушує національно-соціальні питання, займається історичною тематикою та розповідає дітям оригінальні легенди та казки.
У своїй прозі він звертається до оповідань та повістей з народного життя. Справжнє кохання, трагічні конфлікти, благородна дружба, відвага до смерті знаходять гідне висвітлення в його стилістично бездоганних творах. Крім легенд і казок, він дарує дітям захоплюючі історії про тварин.
У драматургії особливо відомі його містичні п’єси «Jurko Dowbusch» та «Der Lenker». Крім того, він зробив багато перекладів з німецької та англійської мов.
Як народний трибун, він був особливо відданий чистоті мови і моралі, соціальній справедливості, свободі віри, переконань, політичним правам і вільному волевиявленню. Федькович – духовний будитель буковинських українців. Він сам є справжнім українцем, пронімецьким і європейським».
Die 1875 gegründete, bis 1918 deutschsprachige Universität, die seinerzeitige Francisco-Josephina-Universität, heute Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität, trägt seinen Namen.
Im ersten Teil der Ausarbeitung wird auf Inhalte des ukrainischen Buches „Bukovyna“ jiji menule i sutschasne (Kvitkowskyj, Bryndzan, Zhukowskyj), Zelena Bukovyna 1956, Paris, Philadelphia, Detroit, zurückgegriffen.
Sein folgendes in deutscher Sprache verfasstes Gedicht passt gut zur Friedhofs-Atmosphäre:
Його ім’я носить університет, заснований у 1875 році і до 1918 року німецькомовний, колишній Університет Францісько Жозефінa, а нині Національний університет імені Юрія Федьковича.
У першій частині статті використано зміст української книжки «Буковина» «Її минуле i сучасне» (Квітковський, Бриндзан, Жуковський), Зелена Буковина 1956, Париж, Філадельфія, Детройт
Його наступний вірш, написаний німецькою мовою, добре вписується в атмосферу кладовища:
Die Schipotbirken (1)
Zu Schipot am Friedhofsplane, da stehen zwei Birken grün,
und stehen im Mondeslichte, und schwanken her und hin.
Doch um die Mitternachtsstunde,– o denkt euch, Brüder, den Grauss! …
da werden die Birken zu Jungfrau´n, als sässen sie eben beim Schmauss.
Beim späten mit Ginda (2), und sässen im funkelnden Silbergewand!
Und jede hält euch ´nen Becher in ihrer silbernen Hand.
Und nickt! … und sie nippen! … und nicken! … und nippen! … und glotzen sich an! … und beide zerfliessen im Nebel zu Schipot am Friedhofsplan.
Die Schipotbirken (1)
Zu Schipot am Friedhofsplane, da stehen zwei Birken grün,
und stehen im Mondeslichte, und schwanken her und hin.
Doch um die Mitternachtsstunde,– o denkt euch, Brüder, den Grauss! …
da werden die Birken zu Jungfrau´n, als sässen sie eben beim Schmauss.
Beim späten mit Ginda (2), und sässen im funkelnden Silbergewand!
Und jede hält euch ´nen Becher in ihrer silbernen Hand.
Und nickt! … und sie nippen! … und nicken! … und nippen! … und glotzen sich an! … und beide zerfliessen im Nebel zu Schipot am Friedhofsplan.
(1) Schipot – ein Huzulendorf im Radautzer Bezirk. Die Sage von den Schipotbirken hat E. R. Neubauer in seinen Bildern aus dem Buchenland aufgezeichnet.
(2) Ginda, ein Räuberhauptmann und Geliebter zweier Schwestern, die sich dann seinetwegen gegenseitig vergiftet haben.
(1) Schipot – ein Huzulendorf im Radautzer Bezirk. Die Sage von den Schipotbirken hat E. R. Neubauer in seinen Bildern aus dem Buchenland aufgezeichnet.
(2) Ginda, ein Räuberhauptmann und Geliebter zweier Schwestern, die sich dann seinetwegen gegenseitig vergiftet haben.
8 – Grabstätte der Lyrikerin Olha Kobyljanska
8 – Могила поетеси Ольги Кобилянської
JULIAN KOBYLJANSKYJ
1826 – 1912
MARIJA geb. WERNER Kobyljanska
1837 – 1906
VOLODYMYR KOBYLJANSKYJ
1877 – 1909
JULIAN URYZKYJ
1854 – 1909
EVHENIA, GEB KOBYLJANSKA, URYZKA
1861 – 1917
OLEXANDR KOBYLJANSKYJ
1875 – 1933
OLHA JULIANIWNA
KOBYLJANSKA
* 27. NOVEMBER 1863
+21. März 1942
ОЛЬГА ЮЛІАНІВНА
КОБИЛЯНСЬКА
* 27 ЛИСТОПАДА 1863
+21 березня 1942
Olha Kobyljanska: Bedeutende ukrainische Schriftstellerin, Klassikerin der ukrainischen Literatur.
Geb. 1863 in Gurahumora (Süd-Bukowina), väterlicherseits aus einer ukrainischen, mütterlicherseits aus einer polnisch-deutschen Familie stammend.
In der deutschen Volksschule Kimpolung (Süd-Bukowina) weckte die slowakische Lehrerin Milljer das Interesse Olha Kobyljanskas zu Büchern und schuf so die Basis für ihre spätere stark eigenständige literarische Weiterbildung.
Ende der 1880-er Jahre begann sie auf deutsch zu schreiben und publizierte ihre frühen Erzählungen und Skizzen in der „Gartenlaube“, in Westermanns Monatsheften und in der Wiener Zeitschrift „Ruthenische (ukrainische) Revue“. Ende 1891 zieht ihre Familie nach Czernowitz um. 1901 erschien in Minden Kobyljanskas deutscher Erzählband „Kleinrussische Novellen“. Eine große Rolle in ihrer geistigen Entwicklung spielten vor allem die deutsche Literatur (Goethe, Heine, Gottfried Keller, Spielhagen, Hauptmann, Eugenie Marlitt), sowie skandinavische (Hamsun, Jakobsen, Ibsen, Strindberg)) und russische Literaten (Tolstoi, Turgeniew) Zugleich reifte in ihr immer mehr der Wille, eine ukrainische Schriftstellerin zu werden, wobei das nationale Erwachen der Ukrainer im allgemeinen sowie die Werke der ukrainischen Dichter Taras Schewtschenko, Marko Vovcok, Jurij Fedkowytsch, Ivan Franko u. a., sowie die Freundschaft mit der ukrainischen Schriftstellerin Lessia Ukrainka mitprägend waren. Ab Mitte der 1890-er Jahre verfasst sie ihre Prosa hauptsächlich auf ukrainisch.
Neben Fedkowytsch nimmt Olha Kobyljanska die herausragendste Stelle in der Geschichte der Bukowiner Literatur ein.
Sie wird zu einer frühen Verfechterin der Frauenemanzipation, was merklichen Niederschlag in ihren Werken findet und gilt als Vorkämpferin der neuromantischen Moderne.
Zu den bedeutendsten Prosawerken Kobyljanskas gehört ihr Roman aus dem Bauernleben „Die Scholle“ (1902), der archetypische Modelle alttestamentarischer Gestalten von Kain und Abel auf soziale Konflikte des Bukowiner Dorfes überträgt und neben Zolas „Die Erde“ eine der besten Darstellungen diese Themas in der Weltliteratur ist. „Die Scholle“ wurde 1954 verfilmt.
Ihre Novellen und Romane werden geprägt durch die charakteristischen Merkmale der Schriftstellerin: Lyrik, Psychologie und tiefes Empfinden zur Natur, wobei letzteres das stärkste und tiefste Element ihres schöpferischen Geistes ist. Die Schriftstellerin verbindet ihre seelischen Empfindungen eng mit den Erscheinungen der Natur als deren Teil sie sich selbst sieht. Im Zusammenhang mit der Natur verbinden sich Mystik und Symbolismus. Einen besonderen Platz in der Natur nimmt der Mensch ein. Dem Menschen, egal welcher Herkunft, sich selbst einbezogen, widmet sie viel Aufmerksamkeit.
Menschliche Probleme und allgemein gesehen die Probleme des Volkes stimulierten die schöpferische Kraft der Schriftstellerin und schlagen sich in den Inhalten ihrer Novellen und Erzählungen nieder.
Olha Kobyljanska ist die erste Impressionistin in der ukrainischen Literatur. Ihr Impressionismus verbindet sich mit tief-lyrischen Erzählungen und der Melodie der Musik.
Seit 1944 existiert in Czernowitz das Olha-Kobyljanska-Museum und ein imposantes Denkmal für die Dichterin vor dem Stadttheater Czernowitz.
Eine der schönsten Straßen der Stadt (die ehemalige Herrengasse) wurde nach ihr benannt.
Auszüge aus dem Buch „Literaturstadt Czernowitz“. Gemeinsames Buchprojekt des ehemaligen Bukowina-Zentrums Czernowitz, Petro Rychlo und Oleg Ljubkiwskyj, Czernowitz 2007. Die Beschreibung der charakteristischen Merkmale der Schriftstellerin entstammen dem ukrainischen Buch „Bukovyna“ jiji menule i sutschasne (Kvitkowkskyj, Bryndzan, Zhukowskyj) Zelena Bukovyna 1956, Paris, Philadelphia, Detroit
Ольга Кобилянська: видатна українська письменниця, класик української літератури.
Народилася в 1863 році в Гурагуморе (Південна Буковина), в українській родині з боку батька та польсько-німецькій родині з боку матері.
У німецькій початковій школі в Кімполунзі (Південна Буковина) словацька учителька Міллйєр пробудила інтерес Ольги Кобилянської до книжок і таким чином створила основу для її подальшої самостійної літературної освіти.
Наприкінці 1880-х років вона почала писати німецькою мовою і опублікувала свої ранні оповідання та нариси в «Gartenlaube», у «Westermanns Monatshefte» та у віденському журналі «Ruthenische (ukrainische) Revue». Наприкінці 1891 року родина переїхала до Чернівців. 1901 року в Міндені вийшла збірка німецьких новел Кобилянської «Kleinrussische Novellen». Німецька література (Гете, Гейне, Готфрід Келлер, Шпільгаген, Гауптман, Євгенія Марлітт), а також скандинавські (Гамсун, Якобсен, Ібсен, Стріндберг) та російські письменники (Толстой, Тургенєв) відіграли важливу роль у її інтелектуальному розвитку, Водночас вона дедалі більше визначалася, що хоче стати українською письменницею, під впливом національного пробудження українців загалом і творчості українських поетів Тараса Шевченка, Марка Вовчка, Юрія Федьковича, Івана Франка та інших. А також його дружба з українською письменницею Лесею Українкою. З середини 1890-х років писала свої прозові твори переважно українською мовою.
Поряд із Федьковичем, Ольга Кобилянська посідає найвизначніше місце в історії буковинської літератури.
Вона рано стала прихильницею жіночої емансипації, що чітко відображено в її творах, і вважається піонером неоромантичного модернізму.
Одним із найважливіших прозових творів Кобилянської є повість про селянське життя «Земля» (1902), яка переносить архетипні моделі старозавітних образів Каїна та Авеля на соціальні конфлікти буковинського села і, поряд із «Землею» (La terre) Золя, є одним із найкращих зображень цієї теми у світовій літературі. «Земля» була екранізована у 1954 році.
Її оповіданням і романам притаманні характерні риси письменниці: ліризм, психологізм і глибоке почуття природи, яке є найсильнішим і найглибшим елементом її творчого духу. Письменниця тісно пов’язує свої емоційні переживання з явищами природи, частиною якої вона вважає себе. У зв’язку з природою поєднуються містика і символізм. Людина посідає особливе місце в природі. Вона приділяє велику увагу людям, незалежно від їхнього походження, в тому числі і собі.
Людські проблеми і, ширше, проблеми народу стимулювали творчу енергію письменниці і знайшли своє відображення у змісті її новел та оповідань.
Ольга Кобилянська – перша імпресіоністка в українській літературі. Її імпресіонізм поєднується з глибоко ліричними оповідями та мелодійністю музики.
Музей Ольги Кобилянської існує в Чернівцях з 1944 року, а перед Чернівецьким міським театром стоїть вражаючий пам’ятник поетесі.
Її ім’ям названа одна з найкрасивіших вулиць міста (колишня Герренґассе).
Уривки з книги «Чернівці – місто літератури». Спільний книжковий проект колишнього Буковинського центру «Чернівці», Петра Рихла та Олега Любківського, Чернівці 2007 р. Опис характерних рис письменника взято з української книги «Буковина» її минуле і сучасне (Kвітковський, Брундзан, Жуковський) Зелена Буковина 1956, Париж, Філадельфія, Детройт
9 – Grabstätte Familie Vorobkewytsch
9 – Місце поховання родини Воробкевичів
Anmerkung: In der Literatur wird als Geburtsdatum von Sydir Vorobkewytsch der 5. Mai 1836 angegeben, was mit der Abweichung vom Gregorianischen zum Julianischen Kalender zusammenhängen kann.
Примітка: У літературі дату народження Сидора Воробкевича
подають як 5 травня 1836 року, що може бути пов’язано
з переходомвід григоріанського до юліанського календаря.
(Zusatztafel am Fuß des Obelisks in ukrainischer Sprache. Es handelt sich dabei um Isidor Vorobkiewicz – siehe oben.):
SYDIR VOROBKEWYTSCH
1836 – 1903
Namhafter ukrainischer Schriftsteller und Komponist
Auf der linken Seite des Grabmals:
Apollonia Gribovici
+ 17 / V. 1902
Leon Brandstiller
Locotenent in Reg. 5 Rosiori
+ 5 / VI. 1921 in etatet de 30 ani
Anna Sigiminovici
+ 5 / I. 1919
(Додаткова табличка біля підніжжя обеліска українською мовою.
Це Ісидор Воробкевич – див. вище):
СИДІР ВОРОБКЕВИЧ
1836 – 1903
Відомий український письменник і композитор
З лівого боку могили:
Аполлонія Грибович
+ 17 / V. 1902
Леон Брандштіллер
Loctenent in Reeg. 5 Rosiori
+ 5 / VI. 1921 in etatet de 30 ani
Анна Сигімінович
+ 5 / I. 1919
Sydir Vorobkewytsch war ein namhafter ukrainischer Schriftsteller, Komponist, Pädagoge, Folklorist und Ethnograph, … „eine der ersten Lerchen ukrainischer Renaissance“ (Ivan Franko), der auch in deutscher und rumänischer Sprache dichtete.
Geb. 1836 in Czernowitz. Aus einer Familie eines griechisch-orientalischen Priesters und Theologielehrers stammend. Nach seiner Priesterweihe wirkte er fast sieben Jahre lang als Pfarrer in den Bukowiner Dörfern Davideni und Russisch-Moldovitza. 1867 ließ sich der Dichter in Czernowitz nieder, wo er viele Jahre Musik und Gesang im Priester- und Lehrerseminar, im deutschen Gymnasium und in der Realschule unterrichtete. 1875 wurde er zum Professor für den liturgischen Kirchengesang an der Theologischen Fakultät der neu gegründeten Franz-Joseph-Universität Czernowitz ernannt.
Сидір Воробкевич – відомий український письменник, композитор, педагог, фольклорист та етнограф, … «один з перших жайворонків українського Відродження» (Іван Франко), який також писав вірші німецькою та румунською мовами.
Народився у Чернівцях 1836 року. З родини греко-східного священика та викладача богослов’я. Після висвячення на священика майже сім років працював священиком у буковинських селах Давиденці та Руська Молдовиця. У 1867 році поет оселився у Чернівцях, де багато років викладав музику та співи у священичій та учительській семінарії, німецькій гімназії та середній школі. У 1875 році його призначили професором літургійного співу на богословському факультеті новоствореного Українському Університеті Франца Йосифа в Чернівцях.
Seine Sammlung bukowinischer Volkslieder umfasst das ruthenische (ukrainische), rumänische, deutsche und jüdische Liedgut des Landes. Sie erweckte seinerzeit die Aufmerksamkeit des deutschen Komponisten Johannes Brahms, mit dem Vorobkewytsch brieflich korrespondierte.
Vorobkewytsch selbst komponierte viele religiöse und weltliche Werke und vertonte viele deutsche, ukrainische und rumänische Texte. Aus seiner Feder stammen auch Übersetzungen ukrainischer Volkslieder ins Deutsche.
Його збірка буковинських народних пісень включає русинські (українські), румунські, німецькі та єврейські пісні краю. Вона привернула увагу німецького композитора Йоганнеса Брамса, з яким Воробкевич листувався.
Сам Воробкевич написав багато релігійних і світських творів і поклав на музику багато німецьких, українських і румунських текстів. Він також писав переклади українських народних пісень німецькою мовою.
Er publizierte Gedichte, Lieder, Heldengesänge, Dramen. Daneben schuf er Texte und Musik für einige Operetten und Komödien. In den Erzählungen und in der epischen Dichtung bevorzugt er ukrainische historische Stoffe.
Als Gründungsmitglied des ukrainischen Kulturvereins „Ruska Besida“ und Vorstand des Ruthenischen literarisch-dramatischen Vereins (aus dem 1899 der Musikverein „Bukowiner Bojan“ hervorging), leistete er große Aufklärungsarbeit.
Die Czernowitzer Musikhochschule führt heute seinen Namen, ein Vorobkewytsch-Preis wird jährlich an Bukowiner Pädagogen und Künstler vergeben.
Auszug aus der Büchersammlung des ukrainischen Lehrers Ilarij Karbulytzkyj. Erweiterte Inhalte im Buch „Literaturstadt Czernowitz“ Gemeinsames Buchprojekt des ehemaligen Bukowina-Zentrums Czernowitz, Petro Rychlo und Oleg Ljubkiwskyj, Czernowitz 2007
Він публікував вірші, пісні, героїчні пісні та драми. Він також написав тексти і музику до кількох оперет і комедій. У своїх оповіданнях та епічній поезії надавав перевагу українському історичному матеріалу.
Як член-засновник українського культурного товариства «Руська бесіда» та голова Руського літературно-драматичного товариства (з якого у 1899 році виникло музичне товариство «Буковинський Боян»), він проводив велику просвітницьку роботу.
Сьогодні його ім’я носить Чернівецька музична академія, а буковинським педагогам і митцям щорічно присуджується премія імені Воробкевича.
Уривок з книжкової колекції українського педагога Іларія Карбулицького. Розширений зміст книги «Чернівці – місто літератури» Спільний книжковий проект колишнього Буковинського центру в Чернівцях, Петра Рихла та Олега Любківського, Чернівці 2007
10 – FAMILIENGRUFT HAUSWALD u. JAWORSKI
Friedrich Hauswald geb. 2. Feb. 1851 gest. 4. Juli 1918
Ludwik Jaworski * 4/IV. 1855 + 12/ I. 1927
Emilia Hauswald 22/VIII. 1851 + 9/III. 1931
Ruhet sanft!
Adas Fredziu Jaworski
Najukochanszy synek urodzony 8. Sierpnia 1902 zmart 11. Cserwca 1908
Pamiec zostanie nigdy nie starta Chociaz tsa z ocz iuz dawno otarta
Hier lieg´ ich im Rosengarten Und muss auf meine geliebten Eltern warten Zu früh sank ich für Sie ins Grab hinab im Himmel ging ein Engel ab
11 – Grabstätte FAMILIE – BAUER
EMIL FRIEDRICH BAUER *24. V. 1900 + 10. VI. 1908
ANNA BAUER *15. X. 1897 + 16. 06. 1939
12 – FAMILIENGRUFT FERDINAND KISSLINGER
ELISABETHA KISSLINGER 1874 – 1906
ISIDOR KISSLINGER 1899 – 1918
FERDINAND KISSLINGER 1865 – 1934
13 – Grabstätte der Familie Dobrowolski
RUHESTÄTTE DER FAMILIE JOSEF DOBROWOLSKI
AMALI DOBROWOLSKA + 24. 05. 1899 im 22. Lebensj.
JOSEF DOBROWOLSKI + 14. 12. 1930 im 60. Lebensj.
WILHELM MACH + 2. 10. 1927 im 74. Lebensj.
IGNATZ DOBROWOLSKI + 22. 11. 1914 im 42. Lebensj.
14 – Rumänisches Grabdenkmal der Familie Ungureanu
FAMILIA UNGUREANU
IOAN UNGUREANU PLOT. MAJ. I. P. Nasc in Cacica Jud. Suciava *30.9.1865 + 20.10.1938
JULIANA UNGUREANU Nasc DOVHANCIUC *29.12.1878
GRECUL NEKOLAI 1886 -1950
KAROLINA 1888 – 1956
ROMAN – STEFAN FIF. UTARINA USOARA!
Grabstätte Familie Ungureanu Friedhof Czernowitz Photo aufgenommen 2019
15 – Grabstätte des Großgrundbesitzers und Czernowitzer Bürgermeisters Petrovici
IACOV CAVALER DE PETROVICI PROPRIETAR MARE intaile PRIMAR AL CERNAUTILOR *25. JULIE 1815 + 1. NOIEMBRIE 1869
Jakob Ritter von Petrowitz wurde 1815 im Dorf Bossance (Bezirk Suceava) in der Familie eines armenischen Grundbesitzers geboren. 1832 beendete er seine Schulzeit am Czernowitzer Lyzeum.
Nach seiner Heirat mit Antonia von Mikuli, Tochter aus angesehenem Hause, ließ er sich im Dorf Wereczanka nieder, wo er es im landwirtschaftlichen Bereich in relativ kurzer Zeit zu einem ansehnlichen Vermögen brachte.
1864 wurde er 1. Bürgermeister der Stadt Czernowitz. In seine Amtszeit fiel die Erbauung des Czernowitzer Bahnhofs (1865-1866) mit dem Anschluss Lemberg – Czernowitz. Die Amtsgeschäfte, die er mit großem Einsatz führte, nahmen ihn voll in Anspruch, so dass er keine Zeit mehr für die Bewirtschaftung seiner Landgüter aufwenden konnte.
Für seine Landesverdienste erhielt er vom König den Orden mit der Eisernen Krone. Am 1. November 1869 starb Jakob Ritter von Petrowitz.
16 – Grabstätte der Familie Kochanowski
VICTORIA KOCHANOWSKA geb. SYRZISTIE Regierungsratswitwe 1840 – 1928
Hier ruhet in Gottes ewigem Frieden Josef Kochanowski Regierungsrath der Bukowina` er k. k. Landesregierung, Landtagsabgeordneter und Ehrenbürger der Stadt Kimpolung geb. 1832, gest. 1892
„Und als er schloss die Augen zu Da fand er endlich Rast und Ruh“
17 – Gruft der Familien Aksentowytsch / Karbulytzkyj
17 – Усипальниця родин Аксентовичів / Карбулицьких
Photo von 1977
ILARIJ KARBULYTZKYJ
Schuldirektor und Kulturschaffender
17. IX. 1880 – 30. I. 1961
und seine Ehefrau – Lehrerin
Ottilia
10.XI.1879 – 24. VI. 1963
ALBIN AKSENTOVYTSCH
PENSIONIERTER VOLKSSCHULDIREKTOR
* 17. I. 1863 – + 21. IV. 1938
Ilarij Karbulytzkyj war ein Tribun, ein Kämpfer für sein Volk und ein bekannter Politiker. Am Tag des russischen Ultimatums an Rumänien, die Nord-Bukowina mit der Stadt Czernowitz bis zum Fluss Sereth binnen 24. Stunden zu räumen, sprach der Schuldirektor i. R. die Worte:
„Bis jetzt konnten wir einer dem anderen helfen, von jetzt an wird jeder von uns auf sich selbst gestellt sein. Wir müssen bleiben. Unser Leben lang hatten wir das Volk geschult und geführt. Was würden die Menschen sagen, wenn wir in die Fremde ziehen und es seinem Schicksal alleine überlassen? Es können doch nicht alle Intellektuellen die Heimat verlassen.“
Auf der Lehrerversammlung verlangte die neue Behörde von den Lehrern, der Schuljugend beizubringen, dass es keinen Gott gibt. „Wie sollen wir dies tun ?“ fragte Karbulytzkyj „Wir haben bis jetzt täglich von Gott gesprochen. Was werden die Schüler dazu sagen?“
Hatte er ein Opfer gebracht ? Die Flucht seines Sohnes nach Deutschland sowie seine oppositionelle Haltung bei der Lehrerversammlung brachten ihm 9 Jahre Verbannung in Russland ein. Der Sohn hatte keinen Mut, vor die Eltern zu treten und vor seiner Reise von ihnen Abschied zu nehmen. Das war ein schwerer Schlag für sie. Vielleicht war es die Strafe des Allmächtigen, dass der Sohn, seine Frau und seine kleine Tochter beim Bomber-Anflug der Westmächte auf Dresden ihr Leben verloren.
Als nach dem Tode Stalins die Verbannten in ihre Heimat zurückkehren durften, kehrte auch der Schuldirektor Karbulytzkyj zu seiner Frau nach Czernowitz zurück, doch aus dem starken Mann war eine trockene Kartoffel geworden. Es waren ihm nur noch wenige Lebensjahre vergönnt.
Іларій Карбулицький був трибуном, борцем за свій народ і відомим політиком. У день російського ультиматуму Румунії про евакуацію Північної Буковини з містом Чернівці до річки Серет протягом 24 годин, директор школи у відставці промовив такі слова:
«Досі ми могли допомагати один одному, відтепер кожен з нас буде сам по собі. Ми повинні залишитися. Все своє життя ми навчали і вели за собою людей. Що скаже народ, якщо ми виїдемо за кордон і залишимо його напризволяще? Не всі інтелігенти можуть покинути свою батьківщину».
На вчительській нараді нова влада вимагала, щоб вчителі вчили молодь, що Бога немає. «Як ми повинні це робити?» – запитував Карбулицький, – »Ми досі щодня говорили про Бога. Що скажуть учні?»
Чи приніс він жертву? Втеча сина до Німеччини та його опозиційна позиція на вчительських зборах принесли йому 9 років заслання в Росії. Синові не вистачило мужності стати перед батьками і попрощатися з ними перед від’їздом. Для них це було важким ударом. Можливо, покаранням Всевишнього стало те, що син, його дружина і маленька донька загинули під час бомбардування Дрездена західними державами.
Коли після смерті Сталіна вигнанцям дозволили повернутися додому, директор школи Карбулицький також повернувся до своєї дружини в Чернівці, але сильний чоловік перетворився на суху картоплину. Йому було даровано лише кілька років життя.
Богдан Федорович (+ 2001) – особисті спогади
18 – Gruft der Familie Ipolit und Zenowia Omelskyj
IPOLIT OMELSKYJ pensionierter Schuldirektor und Reserveoffizier Träger des Goldenen Verdienst-Kreuzes mit Krone und weiterer Auszeichnungen * 18. XI. 1873
ZENOWIA OMELSKA geb. ORSA pensionierte Lehrerin * 13. VIII. 1886
19 – Ruhestätte der FAMILIE ZALOZIECKI
19 – Місце відпочинку родини ЗАЛОЗІЄЦЬКИХ
PER ASPERA AD ASTRA
Wladimir Zaloziecki
k. k SANITÄTSRATH
PRIMARARZT
RITTER HOHER ORDEN
* 1. März 1842
+ 5. Juni 1898
(Vorname auf dem Photo nicht sichtbar)
Zaloziecki, geb. (unleserlich)
* 26. Oktober 1855
+ 4. Mai 1912
PER ASPERA AD ASTRA
Володимир Залозецький
к. к. САНІТАРНИЙ КОНСУЛЬТАНТ
ЛІКАР ПЕРВИННОЇ МЕДИЧНОЇ ДОПОМОГИ
КАВАЛЕР ВИСОКИХ ОРДЕНІВ
* 1 березня 1842
+ 5 червня 1898
(на фото не видно імені)
Залозецький, уроджений (нерозбірливо)
* 26 жовтня 1855
+ 4 травня 1912
Volodymyr Zalozec´kyj war einer der bedeutendsten ruthenischen (ukrainischen) Akteure der Bukowina. Er stammte aus einer ruthenischen Pfarrersfamilie. Nach dem Besuch des Czernowitzer Gymnasiums studierte er Medizin an der Josephinischen Militärakademie in Wien. Im Anschluss an sein Studium arbeitete er im k.k. Institut in Wien beim renommierten Chirurgen Christian Albert Theodor Billroth. Ab 1879 lebte Zaloziec`kyj wieder in Czernowitz, wo er 1883 zum Leiter der Medizinischen Gesellschaft gewählt wurde.
„Er genoss eine herausragende Stellung unter der Ärzteschaft. Keine größere Operation in Czernowitzer Spitälern lief ohne seine Mitwirkung oder zumindest Beratung ab. Von den russischen Behörden hatte er die Dauergehmigung, die russisch-österreichische Grenze zwecks Durchführung von Operationen Visum-frei zu überschreiten.“ (Theophil Bryndzan)
Zuletzt war er Leiter der chirurgischen Abteilung im 1886 eröffneten Czernowitzer Landesspital. Vlolodymyr Zaloziec`kyj nahm am gesellschaftlichen Leben in Czernowitz teil und unterstützte sowohl finanziell als auch ideell die Gründung des Ukrainischen Hauses in der Stadt. Er wurde mehrmals als Abgeordneter in den Czernowitzer Stadtmagistrat gewählt. Sein Sohn Volodymyr Sergej Zaloziec`kyj (1884 -1964) war ein bekannter Politiker, Kunsthistoriker, Künstler und Schriftsteller.
Володимир Залозецький був одним з найважливіших русинських (українських) акторів на Буковині. Він походив з родини русинських священиків. Після закінчення гімназії в Чернівцях вивчав медицину у Військовій академії Йосифіна у Відні. Після навчання працював в k. k. Інституті у Відні під керівництвом відомого хірурга Крістіана Альберта Теодора Білльрота. З 1879 року Залозецький знову жив у Чернівцях, де у 1883 році був обраний головою Медичного товариства.
«Він користувався видатним авторитетом серед медиків. Жодна важлива операція в чернівецьких лікарнях не відбувалася без його участі або принаймні поради. Він мав постійний дозвіл від російської влади на перетин російсько-австрійського кордону без візи для проведення операцій». (Теофіл Бриндзан)
Останнім часом він очолював хірургічне відділення у чернівецькій провінційній лікарні, яка була відкрита у 1886 році. Володимир Залозецький брав активну участь у громадському житті Чернівців, фінансово та ідейно підтримав заснування Українського дому в місті. Кілька разів обирався депутатом Чернівецької міської ради. Його син Володимир Сергій Залозецький (1884-1964) був відомим політиком, мистецтвознавцем, художником і письменником.
20 – Gruft des ukrainischen Schuldirektors Philip Fedorowytsch und seiner Ehefrau Maria
20 – Могила директора української школи Пилипа Федоровича та його дружини Марії
DIRECTOR
PHILIPP FEDOROWICZ
* 23. X. 1867 + 5. V. 1936
MARIA FEDOROWICZ
*13. IX. 1867 + 21. XII. 1936
Grabstätte der Eheleute
Philip und Maria Fedorowytsch
links unten Plakette des Steinmetzes
ERICH MOSKALIUK
ДИРЕКТОР
ФІЛІПП ФЕДОРОВИЧ
* 23. X. 1867 + 5. V. 1936
МАРІЯ ФЕДОРОВИЧ
* 13. IX. 1867 + 21. XII. 1936
Місце поховання подружжя
Пилипа та Марії Федоровичів
нижня ліва табличка каменяра
ЕРИХ МОСКАЛЮК
Bei meinem ersten Besuch des Czernowitzer Friedhofs suchte ich die Grabstätte meines Groß-Onkels, des Lehrers Philip Fedorowytsch auf, der während des Ersten Weltkriegs Vertreter des Bürgermeisters in Czernowitz, danach Stadtrat für die ukrainische Minderheit und zu rumänischer Zeit Direktor der Comenius-Privatschule in Czernowitz war. Die Gruft stammt aus der Zeit Ende der 30-er Jahre und liegt in der zur Friedhofsverwaltung führenden Hauptallee, nicht mehr wie 100 Meter vom Verwaltungsgebäude entfernt. Sie befindet sich – im Gegensatz zu neueren Gruften der 90-er Jahre, bei denen der Zement schon bröckelt, in noch relativ gutem Zustand.
Die beiden Emaille-Porträts der Eheleute Philip und Maria Fedorowytsch sind unbeschädigt. Für die Inschrift wurde die deutsche Sprache gewählt, denn einige Zeit nachdem die Rumänen die Herrschaft übernommen hatten wurde die Verwendung ukrainischer Schrift auf den Grabsteinen untersagt. Verwendet werden durften nur die rumänische, deutsche und polnische Schrift. Der Anteil der ukrainischen Bevölkerung in Czernowitz lag zu jener Zeit bei über einem Drittel!
– Emilian Fedorowytsch, Deutschland 2022 –
Під час мого першого візиту на чернівецьке кладовище я пішов на могилу мого двоюрідного діда, вчителя Пилипа Федоровича, який був представником мера Чернівців під час Першої світової війни, потім радником української меншини, а в румунський період – директором державної школи імені Яна Амоса Коменського в Чернівцях. Могила датується кінцем 1930-х років і розташована на головній алеї, що веде до адміністрації кладовища, менш ніж за 100 метрів від адміністративної будівлі. На відміну від новіших склепів 1990-х років, де цемент вже осипається, вона все ще перебуває у відносно доброму стані.
Два емальовані портрети Пилипа та Марії Федоровичів не пошкоджені. Для напису було обрано німецьку мову, оскільки через деякий час після приходу румунів використання українського шрифту на надгробках було заборонено. Дозволялося використовувати лише румунські, німецькі та польські шрифти. Частка українців у Чернівцях на той час становила понад третину!
– Еміліан Федорович, Німеччина 2022 –
Philip und Maria Fedorowytsch mit Kindern Orest (links), Alma und Demeter Andenken 8. IX. 1935
Пилип і Марія Федоровичі з дітьми Орестом (ліворуч), Альми і Деметром, Меморіал 8. IX. 1935 р.
Trauerzug anlässlich des Todes von Philip Fedorowytsch im Jahre 1936 in der Innenstadt von Czernowitz
Похоронна процесія з нагоди смерті Пилипа Федоровича у 1936 році в центрі міста Чернівці.
Weitere Grabsteine und Inschriften
21 – Ukrainische Grabstätte Familien Bryndzan, Andrijtschuk und Kvasnytzky
Rumänisches Grabmal des Zaharia Voronca Friedhof Czernowitz Architekt: V. Mironescu 1921
DETRUNCHIATUL DORMI TICINIT IN ARBOROASA NU MAI SUNTEM DETRUNCIATI! TE-AU INCHIS CAI PLANS PE MAMA AZI LA SINUI ADUNATI
Schlaf ruhig im ARBOROASA Wir sind nicht länger mehr getrennt Du wurdest eingesperrt weil Du um Mutter weintest heut´ sind wir hier mit ihr vereint.
Arboroasa war eine Rumänische Verbindung, Akademischer Verein, freischlagend, 1875-1940, blau-gold-rotes Band, bestickt „Arboroasa“
Die Aktivitäten der Arboroasa waren sowohl kultureller als auch nationalistisch-patriotischer Natur. Nach Einleitung eines politischen Prozesses 1877 gegen die Führungspersonen der Gruppe, zu denen neben Zaharia Voronca auch auch der Komponist Ciprian Porumbescu gehörte, erfolgte nach elfwöchiger Haft, in der Porumbescu an Tuberkulose erkrankte, die 1883 zu seinem Tode führte, ein einstimmiger Freispruch. Dennoch wurde das Führungskomitee durch die österreichischen Behörden überwacht und aufgefordert, sich auf kulturelle Manisfestationen zu beschränken.
23 – Familie Zelgin
JOHANN 1852 – 16. X. 1919
JULIA 6. II. 1859 – 29. I. 1939
MAX 26.VI. 1880 – 29. I. 1899
HELENE 26. II. 1883 – 19. IX. 1909
24 – Apotheker Ladislaus Terlecki
Hier ruhet Ladislaus TERLECKI
Apotheker gest. am 21. / 11. 1906 im 40. Lebensjahre
„Dieses Denkmal widmet Dir in Dankbarkeit Deine tief trauernde Gisia“
25 – Ruhestätte der FAMILIE M0ROSZKIEWICZ
Franz Josef Moroskiewicz
Juliana Moroskiewicz
Geburts- und Sterbedaten unleserlich
26 – Gruft der Familie Romankiewicz
Familie Romankiewicz
AGENOR 1860 – 1901
STEFANIE 31. X. 1879 – 20. 01. 1920
HELENE u. FERDINAND ENDER + 1906
27 – Gruft mit schwarzem, hell umrandeten Tatzen-Kreuz