Der Bukowiner Maler Pantelejmon Vydynivskyj (1891-1976)
und seine Kunst-Werke
- Vorstellung (Vita) des Künstlers
- Bilder des Malers Pantelejmon Vydynivskyj
- Weitere Bilder des Bukowiner Malers Pantelejmon Vydynivskyj
- Bilder des Pantelejmon Vydynivskyj im Czernowitzer Kunstmuseum
- Kirchenmalerei des Bukowiners Pantelejmon Vydynivskyj
Vorstellung (Vita) des Künstlers
Pantelejmon Vydynivskyj
(rumänische Bezeichnung: Pantelimon Vedenivschi)
Bukowiner Kunst-Maler des 20. Jahrhunderts
geboren am 17. August 1891
in Suchovercha (Nord-Bukowina)
gestorben am 9. Juni 1978
in Braila (Donaudelta)
Pantelejmon Vydynivskyj, ein Schüler des namhaften Bukowiner Malers und Zeichenlehrers Professor Mykola Ivasjuk, wurde 1891 im Bukowiner Dorf Suchovercha geboren. Dem an der Realschule Czernowitz lehrenden Ivasjuk fiel der talentierte Junge auf und er nahm seinen Schüler später mit nach Wien, um dort mit seiner und der Assistenz zweier weiterer Schüler umfassende künstlerische Arbeiten für das Orthodoxe Konsistorium in Czernowitz durchzuführen. Seine Freizeit nutzte Vydynivskyj zum Besuch verschiedener Museen und Bilderausstellungen. Er malte und zeichnete in privaten Malschulen nach Modellen. Parallel zur Arbeit im Atelier Ivasjuks besuchte er die dortige Realschule und bereitete sich an der Wiener Kunstakademie auf die Prüfung vor, die er 1909 absolvierte. Später weilte Vydynivskyj auch kurze Zeit an der Kunstakademie München.
Nach Einberufung zum Militär im Jahre 1913 und Teilname an mehreren heftigen Kämpfen an der galizischen Front geriet er in sibirische Gefangenschaft, wo er seine Maltechniken durch die Bekanntschaft mit einem dort anwesenden deutschen Kunstmaler fruchtbringend weiter entwickelte. Ihm gelang eine abenteuerliche Flucht aus dem Gefangenenlager. Nach Rückkehr in die Bukowina war er knapp drei Jahre Lehrer in Kizman. Zu jener Zeit kam er in Kontakt mit dem Kunstmaler Professor Evsevij Lipetzkyj, der Gelegenheit hatte, einige seiner Bilder zu sehen, so das Porträt seines Vaters, ein zu Zeiten seiner sibirischen Gefangenschaft gemaltes Landschaftsbild und mehrere Karikaturen. Nach 1920 illustrierte Vydynivskyj mehrere ukrainische Erzählungen für den Czernowitzer Ukrainischen Buchverlag Jurij Hlevka und Co.
„Seine Bilder“ – schreibt Professor Lipetzkyj – „hatten ein schönes, sauberes Kolorit und eine lebendige, breit gesetzte Pinselführung“. (Bukovyna, 1956, Kvitkowskyj, Bryndzan, Zhukowskyj, siehe S. 578/579)
Von 1926 bis 1935 war Vydynivskyj Kunst- und Zeichenlehrer am Gymnasium in Storozynetz. (Liceul de Stat „Regele Ferdinand I.“ din orasul Storojinet) und erteilte an einem Privat-Lyzeum Englisch- und Französisch-Unterricht. 1935 – 1940 befasste er sich mit Kirchen-Malerei. Gemeinsam mit dem Bukowiner Künstler Buczevskyj malte er die Kathedrale in Storozynetz aus. Darüber erschienen anerkennende Artikel in der damaligen Presse. Sein breites Schaffen umfasste Ikonen-Malerei, Porträts, Genrebilder, Schlachten-Szenen und historische Massen-Szenen. Sein Mal-Stil ist klassisch-realistisch.
1935 heiratet er die Pfarrerstochter Natalia Munteanu. 1944 reisen beide nach Siebenbürgen aus und ziehen ein Jahr später nach Iasi um. Hier geht der Maler bis zur Gründung der Union Bildender Künstler verschiedenen temporären Tätigkeiten nach: Imker an der Agronomischen Fakultät, Zeichner beim technischen Dienst des Rathauses, Lehrer am Polytechnikum in Iasi (er beherrschte 7 Sprachen), Szenen-Maler an mehreren Theatern der Stadt und Professor im Malkreis des Studentenhauses für Kultur Iasi (8 Jahre).
Besonders intensiv widmet er sich der Darstellung historischer Gemälde, die u. a. das „Museum Unirii“ und das „Historische Museum“ in Iasi bereichern. Dabei spannt er den Bogen von den revolutionären Vorgängen des Jahres 1848 in der Moldau, der Walachei und der Bukowina über das Entstehen des rumänischen Staates bis zum Einmarsch von Einheiten der Roten Armee in Czernowitz (1940) und Iasi (1944). Rumänische Kritiker gaben seinen Werken, die mehrmals auf Bukarester Ausstellungen präsentiert wurden, hohe Bewertungsnoten.
1971 verlässt die Familie Vydynivskyj Iasi und lässt sich aus familiären Gründen in Braila – im Donaudelta – nieder. Das gesellschaftliche Umfeld war jedoch nicht annähernd vergleichbar und die Eheleute bedauerten sehr, dass sie Iasi verlassen hatten. 1978 stirbt Pantelejmon Vydynivskyj. In einem ihrer Briefe würdigt seine Frau ihn mit dem schönen Satz „Er war ein guter Ukrainer und Menschenfreund“.
Bilder des Kunstmalers Pantlejmon Vydynivskyj (rumänische Bezeichnung: Pantelimon Vedenivschi) findet man in den Museen von Iasi, Suceava, Alba Julia und Targu Neamt. Die Zeitschrift Radjanska Bukovyna vom 19. Mai 1967 erwähnt mehrere Bilder des Künstlers.
1978 schenkte er einige seiner Bilder dem Krankenhaus in Kalarasch an der Donau.
Im Kunstmuseum in Czernowitz befinden sich zwei von ihm 1926 gemalte Bilder, das „Porträt von Darusja“ und das „Porträt von Halyna Chortyk“
Vydynivskyj lebte zu Zeiten großer geschichtlicher Umbrüche und starker sozialer wie auch gesellschaftlicher Veränderungen, die ihn an verschiedenste Stellen der Welt verschlugen. Überall wo er weilte hielt der Künstler Situationen auf Papier oder Leinwand – mit Öl, Kreide und Pinsel fest.
Anlass für die Würdigung dieses ukrainischen Bukowiner Kunstmalers war die Feststellung, dass im deutschsprachigen Internet keine Angaben über ihn und sein Schaffen auffindbar waren. Als Nachkomme von Bukowiner Eltern betrachte ich es deshalb als Ehre und Pflicht, Pantelejmon Vydynivskyj und einige seiner Werke auch der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.
Neben dem 1956 in ukrainischer Sprache erschienen Buch „Bukovyna“ (Kvitkowskyj, Bryndzan Zhukowskyj) wurden weitere Beschreibungen dem Artikel eines Freundes entnommen, der in der Zeitschrift Ukrainske Slovo einen Nachruf auf den Maler publizierte.
– Emilian Fedorowytsch –
Deutschland, 1. August 2023
aktualisiert: 11. Juni 2024
Bilder des Malers Pantelejmon Vydynivskyj
1 – Porträt eines älteren Mannes mit großem Rauschebart
Ich bin der Herr, Dein Gott!
So ließe dich dieses Werk des ukrainischen Malers Pantelejmon Vydyniwskyj betiteln.
Im Bild bietet sich dem Betrachter das eindrucksvolle Porträt eines älteren Mannes mit vollem, grauen, vom Wind zerzaustem Haupthaar und breitem, bis zur Brust reichendem Rauschebart.
Seine etwas seitwärts rollenden großen, offenen und streng blickenden Augen, die geradlinig verlaufende Nase und der leicht geöffnete Mund verleihen dem Dargestellten ein imperiales Gehabe. Es scheint als erteile er eine Weisung. Der Blick und die aufgerichteten, gut sichtbaren Ohrmuscheln zeugen von äußerster Anspannung und Wachsamkeit.
Über die zerfurchte Stirn und das wettergegerbte Antlitz scheinen schon unzählige Wellen der Zeit geflossen zu sein. Der beige-goldfarbene Hintergrund im Bild verstärkt den majestätischen Gesamteindruck des Porträts.
Interessant an dem Ölgemälde ist die kräftige und lebendige Pinselführung. Wählt man beliebige Bildausschnitte in starker Vergrößerung wird dies noch besser erkennbar. Jede vergrößerte Teilansicht könnte für ein eigenes Werk herhalten!
Eindrucksvoll!
Deutschland, 14. August 2022
Bildbeschreibung (1)
– Emilian Fedorowytsch –
Porträt eines älteren Mannes mit Rauschebart
Öl auf Holz, 24,0 cm (B) x 33,5 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh
2 – Bildnis eines Mädchens mit orangefarbenem Kopftuch
Wir sehen das Bildnis eines jungen Mädchens mit einem locker um ihr Haupt liegendem orangefarbenen Kopftuch, das die hohe Stirn und das Haupthaar nicht verdeckt, sich beidseitig an ihre Wangen schmiegt und unterhalb ihres Kinns zu einem lockeren Knoten gebunden ist. Das ebenmäßig geformte mandelförmige Gesicht, dessen Farbe mit dem beige-graublauen Hintergrund korreliert, zieht den Betrachter in Bann.
Die offenen leicht seitwärts gerichteten ausdrucksvollen Augen zeigen einen Anflug von gedanklicher Abwesenheit oder leichter Traurigkeit. Augen, betonte Augenbrauen, geradlinige Nase und waagerecht geschlossene Lippen bilden ein schönes ausgeglichenes Ambiente.
Dem Maler ist es gelungen die Hauptfarben beige, orange/rose, schwaches blau/grau und braun in ausgewogener Form parallel sowohl für die Darstellung des Gesichts wie auch des Hintergrundes zu verwenden.
Die Symbiose ist perfekt.
Deutschland, 1. Oktober 2022
Bildbeschreibung (2)
– Emilian Fedorowytsch –
Porträt eines Mädchens mit orangefarbenem Kopftuch
Aquarell auf Papier, 15,5 cm (B) x 21,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh
signiert: Vedenivschi
3 – Porträt eines Kurz-Pfeife rauchenden Mannes mit Tellerhut
Das Antlitz eines verschmitzt blickenden grauhaarigen Mannes mit glänzenden Wangen blickt uns abschätzend entgegen. Markant sticht die golden glänzende Kurz-Pfeife, deren nach oben gebogenes Ende einem orientalischen Minarett ähnelt, zwischen den lückenhaften Zähnen hervor. Der riesige, das ganze Bild ausfüllende, schräg nach rechts aufwärts ragende tellerartige Hut, unter dem das volle graue Haupthaar hervorlugt, gibt dem Bild sein besonderes Gepräge. Sowohl der graue Schnurrbart als auch der Kinnbart des Mannes sind kurz und sauber gestutzt. Interessant ist die Darstellung der Oberbekleidung. Es handelt sich um eine Art Leinenhemd, dessen Oberteil durch eine Schnur-Bindung zusammengehalten wird. Um die Schultern scheint eine Art von Pelz oder Wams zu liegen.
Der Maler benutzte hier eine sehr interessante besonders breite Pinselführung. Fast sieht es aus als trage der Mann – wie Papageno in Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ – ein Federkleid. Die flächige Farbsetzung setzt sich in abgeschwächter pastellartiger Form auf dem hellen Hintergrund fort.
Das gesamte Ölbild ist in kräftigen Tönen gehalten und strahlt Heiterkeit und Gelassenheit aus.
Es ist ein gelungenes Werk.
Deutschland, 1. Oktober 2022
Bildbeschreibung (3)
– Emilian Fedorowytsch –
Porträt eines Kurz-Pfeife rauchenden Mannes mit Tellerhut
Öl auf Holz, 15,5 cm (B) x 21,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh
signiert: Vedenivschi P.
4 – Die Blitzattacke – Studie einer Kriegsszene
„Überraschung im Morgengrauen“
So könnte der Titel dieser Kriegsszene lauten.
Wir sehen die Blitzattacke einer aus dem Nichts auftauchenden Reiterpatrouille auf eine in panischer Auflösung begriffene Einheit von 10 helmbewehrten Soldaten, von denen drei bereits zu Boden gegangen sind.
Das Zentrum des Bildes wird bestimmt durch einen auf einem schemenhaft dargestellten Pferd weit vorgebeugt sitzenden Reiter, dessen mit einem Säbel bewehrte Rechte sich wohl im nächsten Moment auf das Haupt des sich ihm entgegenstellenden Fußsoldaten senken wird. Der Maler hat nur die Umrisse des Pferdes skizziert und die Farbschattierung weggelassen, so dass der helle Korpus des Tieres wie eine Szene jenseits der Wirklichkeit erscheint.
Linker Hand zielt ein Reiter mit seiner Pistole auf einen sich ihm entgegenstellenden MP-bewehrten Gegner. Wahrscheinlich wird der Pistolenschütze schneller sein.
Rechts außen im Bild taucht aus dem Dunst ein weiterer schemenhaft skizzierter Reiter mit erhobenem Säbel auf, der einen flüchtenden Soldaten vor sich her treibt.
Die Dramaturgie der Kriegsszene ist unbestritten. Vielleicht konnte der Maler gerade deshalb auf die Darstellung fließenden Blutes verzichten. Dokumentiert wird der mutige Widerstand von Landesbewohnern gegen eine ins Land eindringende fremde Soldateska.
Deutschland, 10. Oktober 2022
Bildbeschreibung (4)
– Emilian Fedorowytsch –
Die Blitzattacke – Studie einer Kriegsszene
Aquarell auf Papier,
79,5 cm (B) x 54,0 cm (H)
Aus dem Archiv von Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
5 – Die Schachspieler
Im Bild erblicken wir drei um ein Schachbrett gruppierte Männer, deren Gedanken voll auf den Spielverlauf ausgerichtet sind.
Der weit vorgebeugte Spieler zur Linken hebt gerade seine rechte Hand, um einen – vielleicht sogar den entscheidenden Zug zu machen. Seine Augen sind wie die eines Falken auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet. Der Spieler zur Rechten, von dem nur die Rückenansicht abgebildet ist, stützt seinen Kopf mit der Linken ab und durchdenkt bereits die künftigen Züge. An der Längsseite des Tisches beobachtet ein Dritter die Schachpartie.
Alle drei Dargestellten scheinen Militäruniformen zu tragen. Dies könnte man von der Kleidung des linken Spielers ableiten, der einen langen, schweren, grauen, weit geöffneten Mantel trägt. Die hellgraue Jacke des zweiten Spielers und die dunkelbraune Oberbekleidung des Beobachters bekräftigen diese Ansicht.
Der Maler hat den Aufbau der Szene mit Bleistift skizziert und die Wasserfarben schwarz/grau, braun/beige und weiß breitflächig aufgetragen.
Das Bild vermittelt Spannung und Dramatik. Es scheint um Alles oder Nichts zu gehen. Der diffuse, rauchige und in dunklen und hellen Farben gehaltene Hintergrund lässt alles offen.
Deutschland, 3. Oktober 2022
Bildbeschreibung (5)
– Emilian Fedorowytsch –
Die Schachspieler
Aquarell auf Papier,
22,0 cm (B) x 15,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: Ved.
6 – Wäscherinnen am Fluss
Wir sehen drei Wäscherinnen an einem schnell dahintreibenden Fluss. Im Vordergrund haben es sich zwei kleine Kinder auf dem Boden bequem gemacht. Den Hintergrund des Bildes nehmen fünf strohgedeckte weißgekalkte Bauernhäuschen ein.
Die dominierende Farbe des Bildes bilden verschiedene Grüntöne, die durch ein lichtes Blau und Brauntöne ergänzt werden. Das reichlich eingesetzte Deckweiß hellt die impressionistisch anmutende Szene auf und verleiht dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit und Unbeschwertheit. Die roten Kopfbedeckungen der jeweils auf der Linken und Rechten befindlichen Frauen hauchen der Gruppe Leben ein.
Eine typische Szene, die an „die grüne Bukowina“ erinnert.
Deutschland, 11. November 2022
Bildbeschreibung (6)
– Emilian Fedorowytsch –
Wäscherinnen am Fluss
Aquarell auf Papier,
36,0 cm (B) x 25,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: Wedeniwskyj
7 – Liebespaar am Dorfzaun
Vor einem geflochtenen braun/beige -farbenem Weidenzaun erblicken wir ein verliebtes Paar in Bukowiner Volkstracht. Die rechte Hand des Mannes liegt auf den Schultern der sich ihm sitzend zugewandten Frau. Ihre beiden im Schoß ruhenden Hände halten ein rosa Blumensträußchen. Das dunkle Haar wird durch einen Blütenkranz gekrönt. Rechts im Hintergrund ist ein strohgedecktes weiß gekalktes Bauernhaus sichtbar. Neben Brauntönen, die auch in der Kleidung des Paares auftauchen dominieren verschiedenste Grünschattierungen der Bäume den Hintergrund. Einsprenkelungen der Farben gelb und weiß hellen das Bild auf.
Ein schöne Szene, die heutzutage – von Feiertagen abgesehen – nicht mehr allzu oft zu sehen ist.
Deutschland, 15. April 2023
Bildbeschreibung (7)
– Emilian Fedorowytsch –
Liebespaar am Dorfzaun
Aquarell auf Papier, 36,0 cm (B) x 25,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: Wedeniwskyj
8 – Der verliebte Flötenspieler
Die Mitte des Bildes wird durch den unteren Stamm eines einen hoch aufragenden Baumes geteilt, an den sich ein in Bukowiner Volkstracht gekleideter, im Gras sitzender junger Flötenspieler musizierend anlehnt. Rechter Hand liegt seine Liebste im Grünen und lauscht den Tönen.
Zwischen beiden hockt ein Hund und hat seine Lauscher gespitzt.
Die gesamte Fläche des Bildes – Vorder- und Hintergrund – ist in grün und beige Farbtönen gehalten, so dass die Aufmerksamkeit des Betrachters – ohne Ablenkung – ausschließlich auf den Musikanten gerichtet ist.
Lyrisch!
Deutschland, 20. April 2023
Bildbeschreibung (8)
– Emilian Fedorowytsch –
Der verliebte Flötenspieler
Aquarell auf Papier, 36,0 cm (B) x 25,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: Wedenivskyj
9 – Historische Kriegsszene
Wir erblicken die Szene eines Schlacht-Gemetzels. Die Devise lautet „Mann gegen Mann“. Mit Gewehren, aufgepflanzten Bajonetten und großem Druck versuchen Fuß-Truppen in einer Phalanx eine gegnerische Artilleriestellung zu überrennen. Berittene Offiziere treiben sie an. Der Boden ist mit Gefallenen übersät. Blutlachen werden sichtbar.
Farblich stechen die die rötlichen Fez-Bedeckungen der Angreifer und die Blauröcke der Verteidiger hervor. Äußerst interessant verwendet der Maler die Farben weiß und beige. Über dem Schlachtfeld wölbt sich ein pastellfarbener Himmel, dessen watteartige verschwommene Wolken wie verwehender Pulverdampf erscheinen.
Deutschland, 20. April 2023
Bildbeschreibung (9)
– Emilian Fedorowytsch –
Historische Kriegsszene
Aquarell auf Papier,
45 cm (B) x 32 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: Vedenivschi
10 – Schrecken des Krieges
Auf beigefarbenem Papier sehen wie einen auf einem Bein knienden Mann, der seine leicht angewinkelte Rechte wie einen Schutzschild zum Firmament reckt, während seine Linke zwei sich an ihn schmiegende, zu Boden blickende Kinder umarmt.
Der Kopf des Mannes, dessen Augen geschlossen sind und dessen Haare vor Angst zu Berge zu stehen scheinen, ist zum Himmel gerichtet, aus dem Bombenflugzeuge ihre todbringende Fracht auf die Menschen abwerfen.
Das mit seinen wichtigsten Umrissen einer Skizze ähnelnde Aquarell ist bis auf das schwach-rötliche Kleid des vorderen Kindes ausschließlich in beige und verschiedenen braunen bis schwarzen Tönen gehalten was der düsteren Szene – starke Dramatik verleiht.
Bedrückend!
Deutschland, 20. April 2023
Bildbeschreibung (10)
– Emilian Fedorowytsch –
Schrecken des Krieges
Aquarell auf Papier, 16,5 cm (B) x 22,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: Ved
Weitere Bilder des Bukowiner Malers Pantelejmon Vydynivskyj
11 – Die Wahrsagerin
Die Wahrsagerin
Öl auf Kartonplatte 24,0 cm (B) x 32,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: (Rückseite) Vedenivschi
12 – Der Flößer
Der Flößer
Ölbild 24,5 cm (B) x 45,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: Wedenivskyj P.
13 – Zigeuner-Rast
Zigeuner-Rast
Aquarell auf Papier,
40,0 cm (B) x 38,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: Wedeniwski
14 – Zigeuner-Kapelle
Zigeuner-Kapelle
Aquarell auf Papier, 39,0 cm (B) x 36,6 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: Wedeniwski
15 – Zigeuner-Tanzpaar
Zigeuner-Tanzpaar
Aquarell auf Papier, 34,0 cm (B) x 42,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: Wedeniwski
16 – Profil-Porträt eines Mannes
Profil-Porträt eines Mannes („Taran“)
Öl auf Holz 21,0 cm (B) x 25,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: Vedenivschi P.
17 – Familienszene
Familienszene
Aquarell auf Papier, 17,0 cm (B) x 19,0 cm (H)
Pantelejmon Vydynivskyj, (Bukowina), 20. Jh.
signiert: Ved.
Bilder des Pantelejmon Vydynivskyj im Czernowitzer Kunstmuseum
Porträt von Darusja
Im Czernowitzer Kunstmuseum befindet sich ein im Jahre 1926 von Pantelejmon Vydynivskyj gemaltes Ölbild „Porträt der Darusja“. Sie sitzt – bekleidet mit einem blau-grünen kurzärmeligen Kleid – leicht nach links vornüber gebeugt auf einem Stuhl und bindet ein Kränzchen aus Margeriten. Ihr Haupt bedeckt ein beige-meliertes, nach hinten gebundenes Kopftuch.
Die goldene Farbe des Bilderrahmens, das dominierende Blau des Kleides und die helle Haut des Mädchens erzeugen eine fast impressionistische Wirkung und hinterlassen beim Betrachter einen angenehmen Eindruck.
Signiert: P. Vedenivschi
Porträt der Halyna Chortyk
Ein zweites von Pantelejmon Vydynivskyj gemaltes Bild im Czernowitzer Kunstmuseum zeigt das ebenfalls im Jahre 1926 gemalte Aquarell „Porträt der Halyna Chortyk“.
Kirchenmalerei des Bukowiners Pantelejmon Vydynivskyj
Die Einweihung der griechisch-orthodoxen Kathedrale in Storozynetz (24.04.1934)
… Besondere Aufmerksamkeit zog die Ikonostasis auf sich, ausgeführt vom akademischen Maler Pantelimon Vedenivschi zusammen mit dem akad. Maler Dzerscek. Prof. Vedenivschi , ein Spezialist auf dem Gebiete der Kirchenmalerei, ausgebildet in Wien, hat sein bestes Können in dieses Werk gelegt. Man merkt hier nichts von der Leblosigkeit und Starre gewöhnlicher Heiligenbilder. Fein abgestimmte Farben vermitteln dem künstlerischen Auge eine Fülle tiefgefühlter Innigkeit. Das Marienbild wirkt in seiner keuschen Anmut wie eine raffaelische Madonna. Die Bibelszenen in klassischer Pinselführung ziehen durch ihre Lebendigkeit an. Es war eine äußerst glückliche Wahl, Herrn Vedenivschi diese Arbeit anzuvertrauen, der sie in meisterhafter Weise ausgeführt hat und die Kirche um einen wahren Kunstschlag bereichert. Herr Konsistorialrat Sandru war über die Ikonostasis derart entzückt, dass er Prof. Vedenivschi vorschlug, Diözösenmaler zu werden. …
Auszug aus dem „Czernowitzer Morgenblatt“ 26. X. 1934“