Erinnerungen an Tatiana Vlad Guga

Erinnerungen an Tatiana Vlad Guga

Tatiana Vlad Guga

Tatiana Vlad Guga wurde 1924 in der Nähe von Suceava geboren. Ihr Vater war der Priester Constantin Wlad. Ihre Mutter Elena Voronca, die eine deutsche Mutter hatte, starb sehr früh. Ihre schönsten Kindheitsjahre verbrachte sie bei ihrer deutschen Großmutter in Suczawa. So lag es nahe, das sie in der Deutschen Muttersprache erzogen wurde und nur nebenbei Rumänisch lernte. Ab dem Grundschulalter verbrachte sie als Halbwaise ihre Kindheit bei ihrem Vater in dem Dorf Iordanesti, das zu beiden Seiten des Sereth 30 km südlich von Czernowitz liegt. Sie absolvierte das orthodoxe Mädchenlyzeum „Elena Doamna“ in Czernowitz und studierte Theologie und Philologie und entwickelte eine innige Beziehung zur Nordbukowina und zur Republick Moldau. Als Grundschullehrerin in der Nordbukowina durchlebte sie 1940 und 1944 das Trauma der Flucht, die sie als Lehrerin nach Dorna Watra brachte, wo sie ihren Beruf weiter ausübte. Literaturbegeistert engagierte sie sich hier in literarischen Zirkeln und Vereinen. Sie organisierte mit ihren Schülerinnen und Schülern zahlreiche Aufenthalte in den Schulferien und strebte an, an die Vaterlandsliebe und an das Interesse an der Einheit Europas festzuhalten. Sie setzte sich unermüdlich für die Aufrechterhaltung der Beziehungen zur Republik Moldova ein, die sie mehrmals besuchte. Sie gründete die Zweigstelle „Arboroasa“ des Kulturvereins „Pro Basarabia si Bucovina“, deren Präsidentin sie war. Im Jahr 2002 verstarb ihr Mann. In den letzten Jahren lebte sie zusammen mit Ihrem Sohn, der sich liebevoll um sie kümmerte, in Vatra Dornei. Im Januar 2024 verstarb Frau Guga im Alter von 99 Jahren. Sie hinterließ einen Sohn und zwei Enkel.

– Aus dem Buch „Heimweh“ von Tatiana Vlad Guga sowie Ergänzungen von Constantin Guga –
15.07.2024 Alfred Wanza

******
Bemerkenswert war ihre literarische Arbeit. Sie verfasste und veröffentlichte lyrische Gedichte und Erzählungen in deutscher und rumänischer Sprache, in denen sie die in ihrer Seele tief verwurzelte Liebe zur Heimat aber auch ihre Gedanken zu Europa zum Ausdruck brachte.

„Wir sind Europäer“
dritte Strophe des Gedichtes –

„Dieser Kontinent,
– das alte Europa –
bittere Kriege vergessend
wird tausendjährige Kulturen bewahren
und jedes Land vergesse nicht:
seine Geschichte, Sprache und Tracht,
seinen Stamm und seinen Ruhm.“


Tatiana Vlad Guga